Freizeitareal Forst Keune
Im Fokus der Planung stand die Steigerung der Biodiversität, die Qualifizierung der Gegebenheiten vor Ort mit der gleichzeitigen Nutzung des Areals als Erlebnisraum. Im Norden befindet sich ein geschütteter Rodelberg und im Süden dominieren verschiedene Baumarten aus Eichen, Kiefern, Birken und Robinien die Fläche, auf der sie sich in Gruppen entwickelt haben.
Hauptgestaltungselemente für die Nutzung als Erlebnisraum sind die Anlegung einer kleinen und großen Rad- und Rollerbahn sowie vereinzelte Spiel- und Bewegungsinseln. Die große Rollerbahn aus lehmhaltiger Erde wird mit Buckeln und einer Steilkurve zu einem großen Bewegungserlebnis für Fahrradfahrer aller Altersgruppen. Die Bahn fügt sich harmonisch und mit weichen Schwüngen in die Landschaft und verbindet von West nach Ost verlaufend die einzelnen ‚Bauminseln‘. Die kleine Rad- und Rollerbahn aus Asphalt ist im östlichen Bereich geplant. Der westliche Teil des Areals mit seinem Birken-, Eichen- und Robinienwäldchen bleibt bis auf den Mehrgenerationentreff unberührt. Die mittig liegende Kiefernpflanzung bildet den Übergang zum intensiver genutzten und gestalteten östlichen Teil des Geländes. Hier entsteht, durch die kleine Rollerbahn umgrenzt, der „Obstgarten“ mit einem Spielplatz für Kleinkinder und einer mit Wildobstbäumen überstandenen Rasenfläche mit Sitz- und Liegemöglichkeiten. Angrenzend schließen der ‚Schmetterlingsgarten‘ mit Wildstauden und Gräsern und der ‚Gehölzgarten‘ mit seinen blühfreudigen Vogelnährgehölzen an. Die Anlegung einer Kräuterwiese im Bereich der Steilkurve sowie die Blühwiese im südlichen Übergang zur Kleingartensiedlung stellen wichtige Beiträge zur Förderung der Artenvielfalt dar.
Der Mehrgenerationentreff bietet allen Altersgruppen Bewegungs- und Spielangebote. Neben einer Tischtennisplatte laden ein Barren, ein Stufenreck und eine Himmelsleiter zur sportlichen Betätigung ein. Ein überdachter Bereich ist mit zwei Hängematten zum Ausruhen ausgestattet. Ergänzende Sitzmöglichkeiten bieten sich mit liegenden Holzstämmen oder Findlingen. Das Spielangebot für die kleineren Kinder umfasst zum Thema Märchenwald ein Spielhaus, einen Märchenstuhl zum Rollenspiel, einen Balancierbalken und eine Wackelbrücke. Die Spielgeräte sind aus Robinienholz gefertigt. Die Sandspielfläche wird mit Holzpalisaden / Baumstämmen aus Robinienholz eingefasst. Eine Himmelsschaukel auf der ‚Sandinsel‘ ergänzt das Spielangebot auf besondere Weise.
Für besondere Sinneseindrücke sorgt im ‚Obstgarten‘ ein Barfußpfad, mit dem verschiedene natürliche Materialien ertastet werden können. Weiterhin laden zwei Sonnenliegen und zwei Bänke zum Verweilen und Treffen inmitten eines ganzjährig blühenden, vielfältigen Bereichs aus Wildstauden, Gehölzen und Obstbäumen ein.
Zur Erhöhung der Baumartenvielfalt und für die Schaffung von neuen Habitaten ergänzen 8 Wildobstbäume sowie 2 Eichen und 2 Blumeneschen den vorhandenen Gehölzbestand. Für die horizontale und vertikale Strukturvielfalt sorgen die Blühwiese mit der standortgerechten Saatgutmischung ‚Wärmeliebender Saum‘, die Kräuterwiese mit dem Wiesen-Salbei und der Landschaftsrasen mit den Kräutern. Weiterhin bietet der große Gehölzgarten mit seinen blühenden, heimischen Vogelnährgehölzen für ein ganzjähriges Nährstoffangebot und gleichzeitiges Nist- und Überwinterungsquartier für Vögel und Insekten. Eine Vielzahl an heimischen und trockenheitsresistenten Wildstauden und Gräsern ergänzen im ‚Schmetterlingsgarten‘ das Nährstoffangebot. Eine Vielzahl an Frühjahrsblühern erfreuen an verschiedenen Stellen im Gelände nicht nur die Besucher im Frühling.
Zusätzliche Nisthilfen für Insekten und Vögel werden mit einem Insektenhotel sowie verschiedenen Nist- und Fledermausnistkästen geschaffen. Das gerodete Material sowie das entfernte Totholz aus dem Bestand werden in einer Benjeshecke oder als Totholzhaufen angelegt. Zusätzliche Steinhaufen sorgen für weitere Versteck- und Überwinterungsquartiere sowie als Lebensraum für Tiere, Pflanzen und Pilze. Das vorhandene Trockenrasen-Biotop um den Rodelhügel bleibt von der Planung unberührt wie auch die offenen Sandstrukturen als Insekten-Habitat.
Auftraggeber Stadt Forst (Lausitz), Fachbereich Bauen
Fläche 11.400 m²
Leistungsphasen 3-9
Leistungszeitraum 2024 - 2025